Hessentag 2011 in Oberursel

redaktioneller Beitrag von Klaus Leitzbach 10. bis 19. Juni 2011

Riesenrad auf dem Hessentag und Hessentagsstraße in den ersten Stunden noch ruhig © dokuphoto.de

Der Hessentag "ist frisch und er ist lebendig"

Ministerpräsident Boufier zum Abschluss am Sonntag

 

Der Hessentag ist das älteste und größte Landesfest in Deutschland und Vorbild für viele Landesfeste in anderen Bundesländern.

 

1961 wurde der Hessentag vom damaligen Ministerpräsidenten Georg August Zinn ins Leben gerufen und erstmals in Alsfeld (Oberhessen) gefeiert.

 

Ein Ziel des Hessentags war es damals Zuwanderer, Heimatvertriebene und Flüchtlinge in Hessen zu integrieren, getreu dem Motto Zinns: "Hesse ist, wer Hesse sein will".

 

Seither präsentiert sich das Bundesland jedes Jahr auf dem Hessentag in einer anderen Gemeinde des Landes, feiert mit seinen Bürgern und führt Hessinnen und Hessen zusammen.

 

Während anfangs das Brauchtum und Trachten im Vordergrund standen hat der Hessentag im Laufe der Zeit sein Gesicht verwandelt, besonders kulturelle und informative Veranstaltungen stehen heute auf dem Programm.

 

In Oberursel wurden dem Besucher in diesem Jahr über 1000 Veranstaltungen geboten.

 

Neben zahlreichen Informationsveranstaltungen wie zum Beispiel der Landesausstellung oder der Ausstellung "Der Natur auf der Spur", gab es auch Konzerte internationaler Künstler und Popgruppen u.a. Scorpions, Bryan Adams oder Linkin Park in der Hessentagsarena oder im HR-Treff.

 

3500 ehrenamtliche Helfer unterstützen den Hessentag 2011

Freundliche Helfer auf dem Hessentag in Oberursel und Fritten-Toni in Bommersheim mit Bruder Nico © dokuphoto.de

 

Auch für das leibliche Wohl ist ausreichend gesorgt, denn zahlreiche Essens- und Getränkestrände sowie die örtlichen gastronomischen Betriebe laden zum Verweilen ein.

 

Zu ihnen zählt auch Sascha Kammerer alias "Fritten Toni" und sein Bruder Nico (Bild oben), der auch während der Veranstaltung des Hessentags gut gelaunt und immer mit einem netten Spruch auf den Lippen in seinem Imbiss in Bommersheim seine Gäste bedient.

 

Erstmals ist der diesjährige Hessentag in Oberursel klimaneutral wie Bürgermeister Brum erklärte; das bedeutet, es wird zum Beispiel auf ein Feuerwerk verzichtet.

 

Tödlicher Absturz des Hessentag-Luftschiffs am Sonntag

 

Das Luftschiff mit dem Logo der Firma Goodyear und dem Motto "Safety together" flog noch bis Sonntag hoch oben über der Hessentagsstadt Oberursel, nach dem Rückflug vom Hessentag zum Heimathafen Reichelsheim kam es dann zu einem tragischen Unfall bei dem der 52-jährige ausstralische Pilot in dem Flammen des abstürzenden Luftschiffs ums Leben kam.

 

Die drei Passagiere (Journalisten die Luftaufnahmen des Hessentags machten) konnten sich zuvor

in letzter Sekunde durch einen Sprung aus der brennenden Gondel retten.

An den ersten vier Tagen hatten bereits 645.000 Menschen den Hessentag in Oberursel besucht.

 

Allein am Pfingstmontag strömten nach Angaben der Staatskanzlei 215.000 Besucher in die Taunusstadt.

 

Das Angebot werde in vollem Umfang angenommen, auch die vielen kleinen Veranstaltungen seien gut besucht, sagte ein Sprecher.

 

In den 10 Tagen des Volksfestes gab es Konzerte, Theaterstücke und Diskussionsrunden.

 

Auch Verbände, Ministerien und Unternehmen präsentierten sich auf dem Hessentag.

 

Storch. Skyline. Segway.

Storch zeigt Weg zur Landesaustellung "Natur auf der Spur" hochhinaus und Polizei auf Segway © dokuphoto.de

 

Für den Hessentag 2011 hat sich Oberursel besonders herausgeputzt; viel Geld wurde in infrastrukturelle Maßnahmen investiert.

 

So wurden zahlreiche Straßenbaumaßnahmen realisiert.

 

Der DB-Bahnhof Oberursel wurde durch Aufzüge und eine neue geräumige Unterführung,

die die Kernstadt mit dem Stadtteil Bommersheim verbindet, barrierefrei.

Außerdem wurden alle 11 Oberurseler Stadtbahnstation der Linie U3 für 3-Wagenzüge verlängert

und modernisiert und ebenfalls barrierefrei.

 

An der Endstation der Linie U3 an der Hohen Mark wurde ein neues Besucherzentrum mit Touristikinformation geschaffen.

 

Zahlreiche weitere Attraktionen wie das Riesenrad an der Hessentagsstrasse oder ein Korb

an einem Kran, der Menschen in über 65 Meter Höhe hievt (oben Bildmitte) mit einem beindruckenden Ausblick auf die Taunusberge und die Frankfurter Skyline, und vieles mehr.

 

U-Bahnzug mit Werbung für den Hessentag

Hessentagsstadt Oberursel U-Bahn © dokuphoto.de/ Klaus Leitzbach
Linie U9 an der Station Wiesenau © dokuphoto.de

 

 

 

Ein Zug der Frankfurter U-Bahn mit Außenwerbung für das Volksfest in Oberursel.

Hessentag in Zahlen

  • 4.000 Teilnehmer, 159 Gruppen, 70 Motivwagen und 70.000 Zuschauer beim traditionellen Umzug durch die Altstadt am Sonntag zum Abschluss des Hessentag
  • 1.375.000 Besucher beim Hessentag in Oberursel (Besucherrekord)
  • mehr als 1.000 Veranstaltungen an 10 Festtagen
  • 3.500 ehrenamtliche Helfer

 

Imagegewinn und neuer Besucherrekord

 

Am Ende haben laut Staatskanzlei rund 1 375 000 Menschen das 51. Landesfest besucht –

so viele wie nie zuvor.

 

Dieser Rekord war abzusehen, denn an manchen Tagen platzte die Taunusgemeinde fast aus allen Nähten. Ganz sicher brachte das Landesfest ein Imagegewinn für Oberursel und viele infrastrukturelle Maßnahmen konnten verwirklicht werden, die ohne den Hessentag noch viele Jahre auf sich hätten warten müssen.

 

Was die Finanzen allerdings angeht, so verspricht auch der diesjährige Hessentag wieder ein Verlustgeschäft zu werden, denn bereits in den vergangenen Jahren meldeten die Hessentagsstädte Stadtallendorf, Langensellbold und Butzbach Verluste im Stadtsäckel in Millionenhöhe.

 

Trotz allem, der Hessentag in Oberursel war wieder ein schönes Ereignis für Veranstalter

und Besucher. (kl)