redaktioneller Beitrag von Klaus Leitzbach veröffentlicht 3. Oktober 2021
"Die Kunst bestimmt seit jeher das Leben der Familie Lechner. Seit 1996 erschafft Christel Lechner mit ihrem Team und seit 2004 gemeinsam mit ihrer Tochter Laura Lechner immer neue Skulpturengruppen und Installationen, die den Betrachter stets aufs Neue verwundern und innehalten lassen", heißt es auf der Internetseite der beiden Künstlerinnen. Seit 2017 leitet Tochter Laura das Atelier Lechnerhof in Witten (Nordrhein-Westfalen).
Dort entstehen die lebensgroßen Skulpturen der „Alltagsmenschen“, die bis zum 24. Oktober 2021 in Eschborn zu sehen sind. Die diesjährige Sommerausstellung "Alltagsmenschen" in Eschborn wird vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain gefördert.
Alltagsmenschen - Polonaise / Reise nach Jerusalem © frankfurtmedien.de / Klaus Leitzbach
Auf ihre Betrachter wirken die „Alltagsmenschen sehr lebendig und sympathisch und entlocken so manchen Betrachter ein Lächeln, weil er sich wohl selbst in der einen oder anderen Situation der Alltagsmenschen wiederfindet oder von anderen aus seinem Leben kennt.
Das gilt ganz besonders für die Alltagsmenschengruppen „Reise nach Jerusalem" und "Polonaise", die im Skulpturenpark in Niederhöchststadt zu finden sind. Am Eschenplatz, in der Untertorstraße und am Rathaus in Eschborn gibt es weitere „Alltagsmenschen" zu bestaunen.
Es ist zu beobachten, dass viele Besucher sich allein oder mit ihren Freunden mit den "Alltagsmenschen" in verschiedenen Posen fotografieren lassen oder einfach nur ein Selfie mit ihnen machen. Das ist im Übrigen auch von den beiden Künstlerinnen gewollt, denn sie haben auf ihrer Internetseite eine Galerie für Besucherfotos eingerichtet. Die Besucher der Ausstellung werden also ermuntert ihre Begegnungen mit den "Alltagsmenschen" in Eschborn fotografisch festzuhalten und an das Atelier Lechner zu senden.
Dazu heißt es auf ihrer Internetseite: "Haben Sie die Alltagsmenschen in Eschborn bereits besucht? Schicken Sie uns gerne Bilder von den Bauarbeitern, Herrn Oben, Holger oder dem Wartezimmer!
Wir freuen uns, Ihren ganz persönlichen Alltagsmenschen-Moment hier auf unserer Seite zeigen zu dürfen!"
Fotos: © frankfurtmedien.de / Klaus Leitzbach / Mary Pins
In Eschborn zeigen die Künstlerinnen Lechner über 50 lebensgroße Skulpturen aus Beton in unterschiedlichen alltäglichen Situationen. Die "Alltagsmenschen" waren schon bei zahlreichen Ausstellungen in Deutschland, Belgien, Frankreich, Österreich, Italien und in den Niederlanden zu Besuch.
Die gelebten Momente des Alltags, die die Betonskulpturen darstellen begeistern die Besucher. Sie sind das künstlerische Ergebnis genauer Beobachtungen der Menschen und ihrer Lebenssituationen.
Dieser Hintergrund macht die "Alltagsmenschen" in Eschborn sehr authentisch.
Ob allein oder in Gruppen, die "Alltagsmenschen" begeistern Groß und Klein. Es wäre schön, wenn diese Skulpturen immer im öffentlichen Raum von Eschborn zu sehen wären, doch blieben sie da auch vor Zerstörung und Beschädigung verschont?
Leider nicht, wie unser Foto (siehe roter Pfeil) von der Gruppe "Polonaise" zeigt.
In Eschborn gibt es für die Besucher der Skulpturenschau "Alltagsmenschen" etwas ganz Besonderes.
Alle interessierten Gäste können sich über die Internetseite der Stadt Eschborn einen sogenannten "Audiowalk" herunterladen.
Mit dieser Audio-Datei kann man dann auf zwei Routen einen Audio-Theaterspaziergang durch die Ausstellung "Alltagsmenschen" machen.
Das weltweit bekannte Kinderspiel
die "Reise nach Jerusalem"
Bei der Route 1 im Skulpturenpark Niederhöchstadt führen Uta Nawrath und Günther Henne vom Theaterhaus Frankfurt akustisch auf eine Reise zum Mittelpunkt des Augenblicks.
"Herr Oben" steht am Westerbach und blickt nachdenklich über das Wasser.
Bei Route 2 werden die Skulpturen akustisch mit Poesie und viel Humor von Marlene Zimmer und Christoph Maasch von der Dramatischen Bühne in Frankfurt zum Leben erweckt.
Die Route 2 endet am Eschborner Rathaus bei den sechs Anzugträgern, denen die Künstlerinnen den Titel "Ernst des Lebens" gegeben haben. Eine Hommage daran, sich ab und an die Freiheit zu nehmen, über sich selbst lachen zu können.
Wir verlassen die sehenswerte Ausstellung in Eschborn mit einem lachenden Auge, denn wir haben während unseres Besuchs viele liebenswerte "Alltagsmenschen" kennengelernt. (kl)