Redaktioneller Beitrag von Klaus Leitzbach
redaktioneller Beitrag von Klaus Leitzbach
8. Juni 2018
Zwar hatte der Selbsthilfemarkt mit der Saalbau im Südbahnhof in diesem Jahr einen neuen Veranstaltungsort, dennoch wollte die 35. Auflage des Selbsthilfemarkts wie in den vergangenen Jahren seinen Besuchern die zentrale Botschaft vermitteln: "Du bist mit deinem Problem nicht alleine.
Eine Frau auf Stelzen (siehe Bild oben) lud auf wirkungsvolle Weise vor und im Südbahnhof Passanten und Bahnreisende dazu ein die Veranstaltung zu besuchen.
Und zahlreiche Besucher nutzten im Frankfurter Südbahnhof die Gelegenheit sich Tipps zu holen,
wie man im Alltag mit seinem Problem klarkommen kann, oder erhielten neue Denkanstöße für ihre eigene Situation, ob als Betroffener oder Angehöriger.
Die Veranstaltung wird seit mehr als 20 Jahren von der Selbsthilfe-Kontaktstelle Frankfurt in Kooperation mit dem Gesundheitsamt Frankfurt durchgeführt.
Für Einzelpersonen ist es nicht immer leicht mit Selbsthilfegruppen, die oft nicht öffentlich sind
in Kontakt zu kommen, dabei kann die Kontaktstelle helfen.
Die Kontaktstelle unterstützt zum Beispiel auch die Gründung von neuen Gruppen oder stellt den Kontakt zwischen Selbsthilfegruppen und Journalisten, Wissenschaftlern oder Fachkräften her.
So bietet der alljährliche Selbsthilfemarkt in Frankfurt auch die Möglichkeit die verschiedenen Selbsthilfegruppen miteinander ins Gespräch zu bringen.
Engagierte Menschen übernehmen in Selbsthilfegruppen die Verantwortung für sich und andere und unterstützen die Hilfe zur Selbsthilfe. Eine Stadt wie Frankfurt kann ohne die aktive Mitgestaltung ihrer Bürgerinnen und Bürger nicht auskommen.
Exemplarisch dafür sind die beiden Selbsthilfeinitiativen Alzheimer Gesellschaft Frankfurt und Netzwerk PatchworkWohnen Maintal.
Zu den rund 65 Selbsthilfegruppen im Frankfurter Südbahnhof gehörten auch
die Alzheimer Gesellschaft Frankfurt und
das Netzwerk PatchworkWohnen Maintal.
Beide Organisationen verfolgen zwar unterschiedliche Ziele dennoch eint sie
der Wille anderen Betroffenen zu helfen.
Die Alzheimer Gesellschaft Frankfurt, die auch noch die Zusatzbezeichnung Selbsthilfe Demenz e.V trägt, hat es sich zur Aufgabe gemacht zur Verbesserung der Versorgungs- und Lebenssituation der Menschen mit Demenz und deren Angehörigen beizutragen.
Ziel ist es dabei, dass Demenzkranke und deren Angehörige in der Gesellschaft akzeptiert werden
und sich wohlfühlen können.
Dabei steht die Alzheimer Gesellschaft Frankfurt (AGFFM) allen am Thema Interessierten als Ansprechpartner zur Verfügung und bietet professionelle psychologische Beratung, Seminare zu Demenz, Angehörigengruppen, Fachvorträge und weitere Angebote.
Im Gespräch mit FFM-JOURNAL sagt Ludwig Weiler vom Netzwerk PatchworkWohnen Maintal:
"Wir engagieren uns für gemeinschaftliches Wohnen mit mehreren Generationen, dazu zählen Familien, Kinder und Alleinstehende.
Dabei ist uns wichtig das man auch noch im Alter selbstständig in der eigenen Wohnung leben kann.
Wir verfolgen das Ziel, dass sich die Bewohner eines Hauses bei Bedarf gemäss ihren eigenen Möglichkeiten gegenseitig unterstützen.
Dazu zählen Hilfe bei Krankheit, Abwesenheit, Kinderbetreuung oder Einkaufen und Kochen. Mehrgenerationen-Wohnen erfordert - Probleme anzusprechen, miteinander reden und die Pflege guter Nachbarschaft, sowie gemeinsame Aktivitäten".
Ludwig Weiler hofft durch die Präsentation auf dem Selbsthilfemarkt noch mehr Mitstreiter zu finden, die sich für selbstorganisiertes, solidarisches gemeinschaftliches Wohnen im Netzwerk PatchworkWohnen Maintal engagieren, um im Alter selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Der diesjährige Frankfurter Selbsthilfemarkt hat wieder gezeigt - bürgerschaftliches ehrenamtliches Engagement in Selbsthilfegruppen - ist ein wertvoller Beitrag für das Allgemeinwohl und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. (kl)