redaktioneller Beitrag von Klaus Leitzbach 25. Januar 2018
Ann Doka wurde mehrfach mit dem Deutschen Rock- & Pop-Preis * ausgezeichnet, zuletzt am
9. Dezember 2017 in der Siegerlandhalle in Siegen. Dort wurde sie in gleich zwei Kategorien mit
Platz 1 prämiert, nämlich als "Beste Countrysängerin" und "Beste Pop-Sängerin" 2017.
Am heutigen Abend präsentierte sie gemeinsam mit ihrer Band ihr musikalisches Können in Sachsenhausen im Kulturwerk Frankfurt "Die Fabrik".
Ann Doka und Band begeisterten dabei das Publikum mit Balladen, gefolgt von New Country-Songs und Klassiker wie zum Beispiel von Dixie Chicks oder John Denver. Ann Doka´s Songs sind einfühlsam, intensiv und vielfältig. Zwischen den einzelnen Songs plaudert sie über Bedeutung der Lieder und stellt sie inhaltlich in Zusammenhang mit ihrem Leben.
Künstlerisch hat sich Antje Hennecke, wie Ann Doka mit bürgerlichen Namen heißt, durch
die Zusammenarbeit mit Profi-Songschreibern in Nashville weiterentwickelt, wo sie ihre EP
"Could’ve been mine“ (siehe Bild unten) mit namhaften Musikern schrieb und produzierte.
Das war 2013 als sie ihre USA-Clubtour auch ins Country-Mekka Nashville führt. Dort lernte sie
bei einem Auftritt den Produzenten und Songwriter Russell Wolff kennen und der war vom
‚German Girl‘ so begeistert, dass er sie noch vor Ort mit Chris Rodriguez (Gitarre – Kelly Clarkson & Keith Urban), Vail Johnson (Bass – Kenny G, Keb’ Mo’, Whitney Houston) und Bruce Bouton (Pedal Steel – Lady Antebellum) die Songs in den County Q Studios Nashville für "Could’ve been mine“ einspielen lässt.
Lange hatte sie überlegt, ob sie auch ihr neues und drittes Album in Nashville produzieren sollte,
doch dann entschied sie sich für "Made in Germany", wie sie sagt, dennoch berichtet sie fasziniert über der Musikszene Nashvilles.
"In jeder Kneipe ist mindestens so eine Bühne wie diese, und dort spielen den ganzen Tag bis spät
in die Nacht hinein, die tollsten Musiker. Oder man sitzt auf irgendeiner Terrasse in East-Nashville
wie ich damals und spielt mit BlueGrass-Musikern, ich war umgeben von Geige, Mandoline, Banjo,
alle saßen um mich im Kreis herum und machten Musik", so Ann Doka begeistert.
Diese Stimmung in Nashville hat sie dazu veranlasst auch in FrankfurtRheinMain so einen
BlueGrass Jam* zu installieren. Bereits seit mehreren Jahren und zwar am ersten Mittwoch
im Monat gibt es deshalb BlueGrass Jam in Frankfurt.
Sie fordert ihre Zuhörer auf: "Schaut einfach mal unter dem Stichwort BlueGrass Jam Frankfurt
im Netz nach und kommt vorbei".
"Wer Songs schreibt wie ich, der kennt auch Songs von denen er sagt, den hätte ich gern geschrieben" und dazu zählt auch ein Lied von Melonie Cannon Songwriterin aus Nashville, das sie mit ihrer Band den Zuhörern in der "Fabrik" präsentiert.
Ein weiteres Lied das sie an diesem Abend spielt ist "Little Miss Sunshine". Ann Doka berichtet in der Ankündigung für dieses Lied, das es aus ihrer eigenen Feder stammt, und dass sie es für eine Freundin geschrieben hat, die an Mukoviszidose erkrankt war und die leider diese Krankheit nicht überlebt hat und gerade mal 30 Jahre alt wurde.
"Sie wollte auch unbedingt in dem Video zu diesem Song mitspielen, denn ihre Botschaft, die sie darin vermitteln wollte, war das man trotz einer so schweren Krankheit sein Leben gestalten kann und auch noch ein schönes Leben haben kann. Das hat sie glücklicherweise auch noch bis zum Schluss gehabt. Deshalb war sie auch mein Little Sunshine, wie Ann Doka sagt.
Alle Einnahmen dieses Songs, so Ann Doka, kommen der Mukoviszidose e.V. zugute.
Ann Doka bat darum, dieses Video auf ihrem YouTube-Kanal anzuschauen, und es zu teilen, damit dieses Thema noch mehr Aufmerksamkeit findet und man über diese Krankheit aufklären kann".
Mit dieser Botschaft spielte Ann Doka und Band danach den Song "Little Miss Sunshine".
Viele ihrer Songs sind, wie dieser sehr persönlich.
Dazu gehört auch einer ihrer letzten Songs an diesem Abend ´Call´. "Es gibt Menschen die lässt man nicht aus seinem Leben raus, und die Person über die ich diesen Song geschrieben habe, war und ist so eine Person. Sie gehört zu jenen Leuten die man immer wieder anruft und die auch meistens zurückrufen. In dem Fall war es und ist es so, auch wenn es zwischendurch einmal eine längere Pause gibt, die dann auch gut und nützlich ist, um eine solche Freundschaft zu erhalten", so Ann Doka.
Viel Applaus gibt es auch als sie ihre Bandmitglieder Bahram Kazemian (git. voc.),
Chrisitan Weiss (bass) und Frank Schädler (drums) vorstellt.
"Ihr seid heute Live-Premiere für mein neues Album "Lost but Found", ich hoffe ihr wisst das"
ruft Ann Doka freudig und mit leichtem schmunzeln dem Publikum entgegen.
Mit dem neuen, ihrem dritten Studioalbum „Lost but found“ hat Ann Doka wieder etwas vollkommen Eigenes kreiert, denn alle Songs und Texte hat sie selbst geschrieben.
Es soll zwar erst im April 2018 erscheinen, doch schon am heutigen Abend spielte sie einige Songs
aus diesem neuen Album in dem sie persönliche Ereignisse und Herausforderungen ihres Lebens thematisiert. Dabei erzählt sie, dass sie vor Kurzem ihr leben umgekrempelt hat:
Neue Liebe, neues Leben, neuer Job
und damit verbunden ein Umzug von FrankfurtRheinMain in den Norden nach Bremen. Das bedeutete für sie auch ein Zurücklassen von Freunden und der Herausforderung neue zu finden, worauf sich der Titel des neuen Albums bezieht. „New-Country“ mit nachdenklichen Texten, aber auch lebendig und lebensfroh. Auf ihrer Website heißt dazu: "Das Mädel vom Main wechselte an die Weser, tauschte die Frankfurter Skyline gegen die Bremer Stadtmusikanten."
Obwohl Ann Doka ihren Lebensmittelpunkt in den hohen Norden verlagert hat, bleibt sie der Region treu und weiterhin hier auf den Bühnen in FrankfurtRheinMain präsent, so wie heute in der "Fabrik".
Irgendwann ist jedoch jeder musikalische Auftritt mal zu Ende so auch an diesem Abend.
"Vielen Dank das ihr alle da wart und nicht nur Coverbands unterstützt, sondern auch Menschen
die eigene Songs schreiben", so Ann Doka gegen Ende ihres Konzerts.
Lang anhaltender Applaus und Bravo-Rufe nach ihrer "John Denver-Zugabe" am Ende des Konzerts belohnen ihren Auftritt im Frankfurter Kulturwerk "Die Fabrik".
Die gute Mischung aus Country Songs, Klassikern, rockigeren Titeln und Interpretationen der Titel anderer Künstler begeisterte das Publikum und sorgte für gute Stimmung. Ein wirklich hörenswertes Livekonzert das wir gerne besucht haben. (kl)
© frankfurtmedien.de / Klaus Leitzbach
* Der Deutsche Rock- und Pop-Preis ist einer der ältesten Musikwettbewerbe seiner Art und wird
vom Deutschen Rock- und Pop-Musikerverband und der Deutschen Popstiftung sowie dem Musiker Magazin, herausgegeben vom Kulturellen Jugendbildungswerk Lüneburg, ausgerichtet.
EP (Extended Play)
Von der Spieldauer her eine Art Zwischending der beiden Single-Formate. Eine 7-Zoll Single mit vier Songs gilt ebenso als EP wie eine 12inch Maxi-Single mit 4 (oder mehr) Musiktiteln. EP Platten sind relativ selten, da sie meistens nur aus Marketinggründen als Special-Edition veröffentlicht wurden. Die eine oder andere von ihnen kann ein begehrtes Sammlerstück sein.
BlueGrass Jam (Musikaufführung)
Bluegrass ist eine der wichtigsten US-amerikanischen Volksmusikrichtungen und gehört zum breiten Genre der Country-Musik. Typischstes Merkmal ist die Instrumentierung, die heutzutage hauptsächlich aus Banjo, Fiddle, Mandoline, Gitarre, Dobro und Kontrabass besteht.
Quelle: www.anndoka.com