redaktioneller Beitrag von Klaus Leitzbach und Friedhelm Herr 4. Oktober 2018
Am 4. Oktober 1968 fuhr die erste U-Bahn in Frankfurt zwischen Nordwestzentrum und Hauptwache,
gesteuert von Stadtrat Möller. Damals 1968 waren über 10.000 Frankfurterinnen und Frankfurter gekommen, um das historische Ereignis mitzuerleben.
In nur 5 Jahren Bauzeit (heute undenkbar) seit dem Baubeginn am 28. Juni 1963 waren insgesamt
6 unterirdische Stationen entstanden. Damit war nach Berlin und Hamburg die dritte U-Bahn in Deutschland und die 35. weltweit geschaffen worden.
Seit der Eröffnung des ersten U-Bahn-Abschnitts in Frankfurt sind 50 Jahre vergangen. Grund genug dies gebührend zu feiern.
Bei der Jungfernfahrt 1968 sitzt der damalige Verkehrsdezernent Walter Möller in der Fahrerkabine. Hinter ihm steht der aus Hessen stammende Bundesverkehrsminister Georg Leber.
Damals fährt pünktlich um elf Uhr vormittags der erste U-Bahnzug an der Station Hauptwache ein, um zum ersten Mal zum Nordwestzentrum zu fahren. Am heutigen Donnerstag, auf den Tag genau fünfzig Jahre nach diesem historischen Ereignis, sitzt wieder ein Stadtrat in der Fahrerkabine.
Frankfurts Verkehrsdezernent Klaus Oesterling steuert ebenfalls pünktlich um elf Uhr in Begleitung von Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir den Jubiläumszug mit dem Wagen 303 in die Station Hauptwache.
Die VGF hat sich für das U-Bahn-Jubiläum optisch etwas einfallen lassen: An der Spitze des Eröffnungszugs fuhr 1968 der rot-weiß lackierte Wagen 303, ein Fahrzeug des Typs „U2“. Dessen damals übliche Farbgebung hat die VGF 50 Jahre später aufgegriffen und schickt zwei moderne „U5“-Wagen auf die Strecke: Auf der einen Seite tragen sie die historische rot-weiße Farbe, auf der anderen das moderne Türkis der VGF.
Die Jubiläumsbahnen sind bereits seit Wochen im Frankfurter U-Bahnnetz unterwegs und sind seither ein Hingucker. Unser Bild zeigt einen Wagen dieser Jubiläumsbahnen auf der Linie U3 an der Station Oberursel Bahnhof.
Die VGF hat sich für das U-Bahn-Jubiläum optisch etwas einfallen lassen: An der Spitze des Eröffnungszugs fuhr 1968 der rot-weiß lackierte Wagen 303, ein Fahrzeug des Typs „U2“.
Dessen damals übliche Farbgebung hat die VGF 50 Jahre später aufgegriffen und schickt zwei moderne „U5“-Wagen auf die Strecke: Auf der einen Seite tragen sie die historische rot-weiße Farbe, auf der anderen das moderne Türkis der VGF.
Die Jubiläumsbahnen sind bereits seit Wochen im Frankfurter U-Bahnnetz unterwegs und sind seither ein Hingucker. Unser Bild oben zeigt einen Wagen dieser Jubiläumsbahnen auf der Linie U3 an der Station Oberursel Bahnhof.
Quelle: YouTube/VGF
Neben dem Jubiläumsfest wird am 4. Oktober auch die Jubiläumsausstellung an der Hauptwache eröffnet, die bis Sonntag, 14. Oktober, die Geschichte der Frankfurter U-Bahn - vom Baubeginn bis heute dokumentiert.
Sie zeigt in einem Zelt neben vielen Schautafeln die spannende Geschichte der Frankfurter U-Bahn vom Baubeginn bis heute. Die Ausstellung entstand mit Hilfe des Vereins Historische Straßenbahnen Frankfurt (HSF) und ist in dieser Zusammensetzung nur selten zu sehen.
Für kleine und große Bahn-Fans gibt es einen Fahrsimulator, den die Betriebsfahrschule der VGF
zur Verfügung stellt und der normalerweise zur Ausbildung neuer Fahrerinnen und Fahrer genutzt wird. Zur Stärkung und Erholung ist mit einem kleinen Café und einer Kinderecke gesorgt.
Seit Wochen wirbt die VGF mit Promis und riesigen Plakaten in der ganzen Stadt (siehe Bild unten).
Damit dieses große Ereignis auch umfassend bekannt wird, wirbt die VGF mit Badesalz („Unser Gebabbel. Unser Frankfurt. Unsere U-Bahn.“) und weiteren Frankfurter Gesichtern zum Jubiläum.
Außerdem kann man sich auch einen kleinen Trickfilm anschauen, der auf den Touchscreen-Bildschirmen der Fahrscheinautomaten und auf den Infoscreens in den U-Bahn-Stationen läuft.
Das Frankfurter U-Bahnnetz besteht heute aus drei Stammstrecken mit innerstädtischen U-Bahn-Tunneln und oberirdischen Strecken in den Außenbereichen. Die oberirdischen Abschnitte haben unterschiedliche Ausbaustandards.
Von den 9 Frankfurter U-Bahnlinien fahren 8 durch die Frankfurter Innenstadt. Insgesamt gibt es derzeit 27 Tunnelbahnhöfe und 59 oberirdische Stationen. Das Streckennetz hat eine Länge von
65 Kilometern (2016 beförderte Passagierzahl über 132 Millionen).
Am 12. Dezember 2010 wurden die Linien U8 und U9 eröffnet. Während die U8 zwischen Südbahnhof über die Innenstadt zum neuen Stadtteil Riedberg pendelt fährt die U-Bahn-Linie U9 ausschließlich außerhalb der Innenstadt zwischen Ginnheim und Nieder-Eschbach.
Bereits zwei Jahre nach der Eröffnung der ersten U-Bahnstrecke gab es weitere konkrete Ausbaupläne. In einem Flyer zum Bau der S-Bahn Frankfurt (M) von 1970 (siehe links)
wird graphisch das geplante innerstädtische U-Bahnnetz dargestellt.
Seither sind nahezu vierzig Jahre vergangen.
Was bis heute fehlt:
Eine Verlängerung im Süden bis zur Babenhäuser Landstraße, Niederrad/Stadion, und Schwanheim.
Eine Anbindung im Westen nach Höchst und im Osten nach Fechenheim. Sowie der dringend benötigte Lückenschluss zwischen Bockenheimer Warte und Ginnheim (Ginnheimer Kurve).
Vor Jahrzehnten wurde im Westen auf dem Strechenabschnitt der Tram bereits der stadtbahnmäßige Ausbau zwischen Rebstock vorbereitet, sowie im Süden zwischen Niederrad über Goldstein nach Schwanheim. Damit wurden damals bereits die Voraussetzungen für einen oberirdischen Ausbau mit Hochbahnsteigen geschaffen.
Heute befindet sich der ÖPNV in Frankfurt am Limit, immer mehr Menschen Nutzen Busse und vorallem Bahnen. Exemplarisch dafür ist der Streckenabschnitt der Straßenbahn zwischen Hauptbahnhof und Höchst. Abhilfe würde eine Verlängerung der U5 (zur Zeit im Bau) von der künftigen Endstation "Wohnpark" im Europaviertel (über Schmidtstraße) zur Mainzer Landstraße (Station Mönchhofstraße) im Rebstock bringen. Von hier könnte die U5 auf den bereits vorhandenen eigenen separaten Gleisbett bis Nied bzw. Höchst weitergeführt werden.
Die von der Innenstadt kommenden Straßenbahnen würden dann an der Mönchhofstraße bereits enden und wieder zur Innenstadt zurückfahren, wobei eine ähnliche bauliche Umsteigesituation
zur U-Bahn wie in Ginnheim realisiert werden müsste.
Im Osten der Stadt die fehlt Verlängerung der U6 vom Ostbahnhof nach Fechenheim. Die geplante Nordmainische S-Bahn in Richtung Hanau kann für eine Feinverteilung innerhalb des östlichen Frankfurter Stadtgebiets nicht sorgen. Erforderlich hierzu wären eine Weiterführung der U6 mit
zwei unterirdischen Stationen hinter dem Ostbahnhof unter der Hanauer Landstraße bis zum Ratswegkreisel. Nach einer kurzen unterirdischen Weiterführung nach der Station Ratswegkreisel könnte die U6 auf dem bereits vorhandenen eigenständigen Gleiskörper oberirdisch bis Mainkur bzw. Fechenheim stadtbahnmäßig weitergeführt werden.
Einige Zeit wurde diese Streckenverlängerung angekündigt, diskutiert und geplant, doch im Augenblick ist sie gar kein Thema mehr und in weite Ferne gerückt.
Neben der bereits im Bau befindlichen Verlängerung der U5 ins Europaviertel, ist derzeit wieder die Verlängerung der U5 von Preungesheim bis Frankfurter Berg im Gespräch.
Seit Jahren wird ebenfalls über einen Lückenschluss im Frankfurter Nordwesten diskutiert, dabei geht es um die Verlängerung der U4 zwischen Bockenheimer Warte und Ginnheim (Ginnheimer Kurve).
Die Realisierung dieser Strecke würde eine Umfahrung der Innenstadt und der schon heute stark belasteten oberirdischen A-Strecke der Linien U1,U2,U3 und U8 auf der Eschersheimer Landstraße ermöglichen. Gleichzeitig würden dadurch die nördlichen Frankfurter Stadtteile besser und schneller mit der U-Bahn an den Frankfurter Hauptbahnhof angebunden werden.
Doch Verkehrsdezernent Klaus Oesterling machte am heutigen Donnerstag bei einem Podiums-gespräch im NWZ wenig Hoffnung, dass dieses Verkehrsprojekt in absehbarer Zeit realisiert wird.
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