veröffenlicht am 13. Mai 2024

redaktioneller Beitrag von Klaus Leitzbach, Thomas Lichtenstein und Charles Renz

Die 74. Messe Wächtersbach bietet auch in diesem Jahr wieder beeindruckende Attraktionen. So zeigt die Einkaufs- und Erlebnismesse direkt am Haupteingang im Freigelände einen Erlebnisgarten und in Halle zur Freude von Groß und Klein in Halle 8/9 eine riesige Modelleisenbahnanlage.

Bei der Pressekonferenz, mit anschließendem Rundgang am Donnerstag vor der Messe, zeigte sich Messegeschäftsführerin Ute Metzler zuversichtlich. Ihr Messeteam habe wieder Großes geleistet. Zu schaffen macht jedoch der Messe und den Ausstellern die allgemeine Wirtschaftsentwicklung und der Personalmangel.

Das hat dazu geführt das einige Unternehmen sich vom Messegeschäft zurückgezogen haben und als Aussteller nicht mehr präsent sind. Deshalb gibt es in diesem Jahr auf der Messe nur etwa 250 Aussteller und eine Halle weniger.

Metzler betont, dass es aber wieder eine große Präsenz von Unternehmen gibt, die rund ums Haus und über Energieversorgung informieren.

Tierschau für alle

Zu den besonderen Highlights der Messe auch die Berufs- und Ausbildungsmesse, die mit

70 Ausstellern einen neuen Teilnehmerrekord erreicht.

Ein besonderer Event ist auch das Singen der Kettensägen, dazu gehört das ein Deutscher Meister in der Königsklasse seine Fähigkeiten im Sportholzfällen vorführt, auch Besucher können unter Anleitung selbst die Säge in die Hand nehmen. Auch die Tierschau in Halle 13 ist wieder ein besonderer Besuchermagnet.

Musikfreunde werden sich freuen, denn u.a. kommen die legendären „Rodau Monotones“ nach Wächtersbach. Kulinarisch wird in diesem Jahr auch wieder einiges geboten. Die vielen verschiedenen Attraktionen kann man hier gar nicht aufzählen.

"Suche nach Schirmherr

und Festredner schwierig"

Nachdem Ministerpräsident Boris Rhein als Schirmherr und Festredner verhindert war, sollte als Vertreter Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori nach Wächtersbach entsandt werden, doch dieser habe auch abgesagt. 

Jetzt soll seine Staatssekretärin Lamia Messari-Becker zur Messeeröffnung kommen, so Metzler auf der PK.

Staatssekretärin Messari-Becker war es dann tatsächlich, die am Samstag die Messe als Schirmherrin und Festrednerin feierlich eröffnete.

Große Modelbahnanlage in Halle 8/9

Eine große Modelleisenbahn zeigt Markus Elm vom Verein „Die Spessart Modellbahn“ in Halle 8/9. Elm der als Werklehrer an der Hans-Elm-Schule arbeitet baut mit Kindern Modellhäuser aus Architektenkarton, die nicht ganz billig sind, wie er uns im Gespräch sagte.

Auf der Anlage in Wächtersbach fahren unterschiedliche Züge auf einer Gleislänge von über  über 100 Metern Länge.

Die Halle 5 war in der Vergangenheit immer ein beliebter Anlaufpunkt, nicht zuletzt, weil dort bisher die Wächtersbacher Brauerei zu finden war.

Neuer Anziehungspunkt soll dort jetzt das Hesseneck werden, der Anbieter Locker-Grillen bietet hier allerlei kulinarische hessische Schmankerl und Apfelwein einer namhaften Kelterei aus Maintal an.

Bei Preisen von über 8 Euro für einen Handkäs mit Brot bleibt abzuwarten, ob das neue Angebot von den Besuchrn angenommen wird.

Impressionen der Messe Wächtersbach 2024

Weitere Bilder befinden sich in redaktioneller Bearbeitung und werden in Kürze bereitgestellt!

Zahlreiche neue Aussteller und neue kulinarische Anbieter bereichern in diesem Jahr die Messe, das Interesse an Verbrauchermessen sei weiter ungebrochen, so Metzler.

Der Main-Kinzig-Kreis und seine Gesellschaften präsentiert sich mit zahlreichen Veranstaltungen in eigener Halle, in der auch die Hessische Staatskanzlei und die Main-Kinzig-Kliniken sind.

"Unsere Bauern - Landwirtschaft 2024

Gestern - heute - morgen"

Die landwirtschaftliche Ausstellung ist in diesem Jahr auch wieder dabei. Auch hier gibt es wieder viele Attraktionen, dazu zählen eine Aktionsfläche mit Hundestaffel, Jagdhornbläser  Lamas oder das Bauerndorf.

Mark Trageser, der Vorsitzende des Kreisbauernverbands, erklärt bei der Pressekonferenz, dass es beim diesjährigen Motto um die Sorgen und Nöte der Landwirte geht. Während der Messe werden stets aktive Landwirte vor Ort sein, die zum Thema Rede und Antwort stehen und auch genügend Infomaterial bereithalten.

Preistreiber Land Grabbing. Landverbrauch.

höhere Auflagen für Landwirte.

"Landwirtschaft fühlt sich eingeengt und die Zukunft ihrer Betriebe und die der Nachfolger bedroht"

Dieter Haupt Aufsichtsratsmitglied Messe Wächtersbach

Was die Landwirte aktuell sehr sei der tägliche Landverbrauch in unserer Republik, der für Siedlungen und Verkehrsflächen verloren geht, liegt bei derzeit 55ha jeden Tag, aber unberücksichtigt bleibt ein Vielfaches für Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen und Naturschutz und Energiegewinnung, so Dieter Haupt bei der Vorpressekonferenz am

2. Mai 2024.

Er zitiert dabei aus der Studie des Thünen-Instituts. bezüglich Flächennutzung und Flächennutzungsanspruch in Deutschland, die zu dem Ergebnis kommt, dass bis

2030 über 200.000 ha zusätzlich für Siedlung und Verkehr und 100.000 ha für neue Freiflächen-PV Anlagen gebraucht werden. Es wird angeregt, den Ausbau von PV-Anlagen auf Moorböden zu verlegen, um landwirtschaftliche Nutzfläche zu sparen.

Grundstückseigentümer, deren Flächen in Naturschutzgebiete fallen, haben nach Art. 14

Grundgesetz keinen Anspruch auf Entschädigung, sie gehen leer aus, so Haupt.

"Besucher kritisieren neue Positionierung

des Bauernmarktes"

Nicht wenige Besucher finden die neue Ausrichtung des Bauernmarktes im Freien nicht so ideal, besonders wenn es regnet, und das tat es während der Messetage. Sicherlich spielen dabei die deutlich gestiegenen Preise für die Anmietung von Zelten eine wichtige Rolle, warum man den Bauernmarkt ins Freie verlagert hat.

Wir sprachen darüber mit Aufsichtsratsmitglied Dieter Haupt. "Ich werde mich für einer Rückverlagerung im kommenden Jahr wieder unter das Zeltdach stark machen", so Haupt. 

Es bleibt abzuwarten, ob es dazu kommt und die Messeleitung dies auch so sieht. (kl)

Mit über 270 Ausstellern und 45.100 Besuchern ging die Messe Wächtersbach am Sonntag zu Ende. Das Vor-Cornona-Niveau wurde damit nicht erreicht. Verantwortlich dafür sind vorallem Personalmangel, Lieferengpässe und rückläufige Umsätze der Unternehmer, sowie die Inflation. Dies machte sich besonders im Vorfeld bei der Gewinnung von Ausstellern bemerkbar. Die Messeleitung zieht dennoch eine positive Bilanz.