Frankfurter Buchmesse 2017 - Gastland Frankreich

"Francfort en francais" (Frankfurt auf Französisch)

redaktioneller Beitrag von Klaus Leitzbach und Friedhelm Herr

Heinrich Riethmüller, Juergen Boos und Markus Dohle Eröffnungspressekonferenz © frankfurtmedien.de / Klaus Leitzbach
Heinrich Riethmüller, Juergen Boos und Markus Dohle Eröffnungspressekonferenz © frankfurtmedien.de / Klaus Leitzbach

"Der Autor verlangt immer mehr, dass er auch sein Publikum trifft"

Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse

 

Mehr als 130 Autorinnen und Autoren aus Frankreich, dem Gastland der Frankfurter Buchmesse haben angekündigt nach Frankfurt zu kommen. Die französische Sprache wird von mehr als 270 Millionen Menschen weltweit gesprochen, neben Frankreich in Afrika, Nordamerika, Asien und in den Maghreb-Staaten.

 

"Francfort en francais" (Frankfurt auf Französisch) heißt der Slogan des Gastlandes, in Frankfurt will man mit der Buchmesse eine Kulturoffensive auslösen. Über ein Jahr verteilt sind neben den 300 Veranstaltungen in Frankfurt, 400 weitere in ganz Deutschland geplant.

 

 

Eröffnungsfeier mit Merkel und Macron

© frankfurtmedien.de / Klaus Leitzbach

" Deutschland wäre ohne Einflüsse und Beiträge französischer Kultur ärmer "

Bundeskanzlerin Angela Merkel

 

Bundeskanzlerin Merkel und der französische Präsident Macron haben am Dienstagabend die Frankfurter Buchmesse eröffnet.

 

Beide würdigten in ihren Eröffnungsreden den engen kulturellen Austausch zwischen Deutschland und Frankreich. "Deutschland wäre ohne Einflüsse und Beiträge französischer Kultur ärmer" so Merkel. Macron bezeichnete die Literatur als beste Waffe gegen jene, die versuchten, Mauern zwischen Menschen zu bauen und Fanatismus zu schüren.

Macron erwähnt zu Beginn seiner Rede Goethe, der sich im Gespräch mit Eckermann überschwänglich über das Erscheinen der französischen „Faust“-Ausgabe freute, und schließt mit

 

Paul Ricœur. Der französische Philosoph habe mitten im Zweiten Weltkrieg Edmund Husserl übersetzt: „Obwohl er jeden Grund hatte, Deutschland zu hassen.“

 

Macrons inhaltlich lange Rede enthielt viel Lob für Frankreich und seine Sprache, doch viele Feinheiten seiner Aussagen blieben dem deutschen Zuhörer verborgen, denn sein Live-Übersetzer verhaspelte sich doch allzu oft, kam ins Stocken und unterschlug Vieles.

 

Kultur. Bücher. Buchvorstellung.

Evelyn Fischer im Gespräch © frankfurtmedien.de / Friedhelm Herr
Evelyn Fischer im Gespräch © frankfurtmedien.de / Friedhelm Herr

 

Die französischen Verlage präsentieren während der Messe mehr als 500 Übersetzungen ins Deutsche. Bedeutende Schriftsteller aus Frankreich haben die Weltliteratur geprägt.

 

Rund 55.000 französisch schreibende Autoren leben allein in Frankreich und jährlich erscheinen durchschnittlich über 75.000 Titel in unserem Nachbarland.

 

Zu den renommierten Verlagshäusern Frankreichs zählen Gallimard, Flammarion und Seuil. Die französische Verlagswelt ist bedeutend, denn 2015 wurden mehr als 436 Millionen Bücher für zirka 2,5 Milliarden Euro verkauft. 

 

Der direkte Kontakt zwischen Autor und Leser wird immer bedeutsamer, so der langjährige Direktor der Frankfurter Buchmesse Juergen Boos. "Der Autor verlangt immer mehr, dass er auch sein Publikum trifft", darauf muss die Messe reagieren so Boos. So kommen in diesem Jahr rund 1000 Autoren und schreibende Prominente in die Mainmetropole. Dan Brown, Ken Follett, Paula Hawkins  und Margaret Atwood gehören dazu.

 

Auch in diesem Jahr wird das Thema Meinungsfreiheit auf der Buchmesse eine besondere Rolle spielen.

 

Sicherheit mit Polizei und Gendarmerie

Deutsche Polizisten und französische Gendarmerie © frankfurtmedien.de / Klaus Leitzbach
Deutsche Polizisten und französische Gendarmerie © frankfurtmedien.de / Klaus Leitzbach

 

Ihre führende Stellung will die Frankfurter Buchmesse auch dadurch zeigen, dass sie für den  Eröffnungstag Markus Dohle, Chef von Penguin Random House, als Redner verpflichtet hat.

Random House ist der weltweit führende Verlagskonzern.

 

In Frankfurt werden 7000 Aussteller aus rund 100 Ländern um Geschäft buhlen. Frankfurt ist auch der weltweit wichtigste Ort beim Handel um Buchlizenzen.

 

Die Zusammenarbeit mit den Bereichen Kunst, Design und Mode will die Buchmesse fortsetzen.

 

THE ARTS+ ist Messe, Business Festival und ein internationaler Treffpunkt der Kultur- und Kreativindustrie zugleich und feierte 2016 während der Frankfurter Buchmesse Premiere.

 

Ziel des neuen Formats ist es, die Potentiale der Digitalisierung für kreative Inhalte zu nutzen und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Internationale Künstler, Meinungsführer und Experten sowie eine beeindruckende Vielfalt an Ausstellern zeigten innovative Ansätze aus Verlagen, Museen, Architektur und Design, Brands und Agenturen.

 

Diese und weitere Attraktionen der diesjährigen Frankfurter Buchmesse werden am Wochenende

an den beiden für das Lesepublikum geöffneten Tagen wieder für großes Gedränge sorgen.

 

Eröffnungspressekonferenz | Eröffnungsfeier

Ehrengast-Pavillon | Messetage

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