Die weltweit wichtigste Mobilitätsmesse hat bereits in den ersten Tagen ihren Ruf als Publikumsmagnet mehr als bestätigt.
redaktioneller Beitrag von Klaus Leitzbach 27. September 2015
Matthias Wissmann auf der PK
Neue Autos brauchen wir © frankfurtmedien.de / Klaus Leitzbach
"Wir freuen uns über diesen Auftakt nach Maß, unter den Besuchern sind auf dieser IAA besonders viele junge Menschen zu sehen. Wir gehen mit großer Zuversicht in die zweite IAA-Woche"
Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA)
Bereits bei den beiden Fachbesuchertagen am Donnerstag und Freitag konnten viele Neuheiten bestaunt werden. Insgesamt gibt es 219 Weltpremieren.
Auf der diesjährigen IAA präsentiert sich die Automesse auf einer Fläche von 230.000 Quadratmeter.
Das entspricht 33 Standard-Fußballfeldern.
Mit dabei sind 1.103 Aussteller aus 39 Ländern (40 % Aussteller aus dem Ausland) die in den Messehallen und im Freigelände ihre Neuheiten präsentieren, das ist die höchste Ausstellerzahl
seit Beginn des Jahrhunderts.
Das Programm dieser IAA ist sehr umfangreich: Fachveranstaltungen, Kongresse, Weltpremieren usw.
Und das hat auch in diesem Jahr wieder hochrangige politische Vertreter aus vielen Nationen und zahlreichen Bundesländern veranlasst nach Frankfurt zu kommen.
Darunter Botschafter, Minister anderer Nationenen, ausländische Delegationen, Ministerpräsidenten, viele Landesminister, zahlreiche Staatssekretäre aus Bund und Ländern und etliche Mitglieder des Deutschen Bundestags.
Außerdem waren prominente Besucher wie Motorsport-Profis, Musiker, Schauspieler, Sportler und sogar ganze Bundesliga-Mannschaften auf der IAA zu sehen.
Dies unterstreicht die wichtige Bedeutung dieser Weltleitmesse und ihre Internationalität.
Die IAA ist so VDA-Präsident Wissmann: Ein wahrer "Jungbrunnen" - und wieder legt die Behauptung, dass junge Leute weniger Interesse am Auto hätten. Das Gegenteil ist der Fall:
Diese IAA ist eine "Abstimmung mit den Füßen" für das Auto, so Wissmann weiter.
Das Durchschnittsalter der IAA-Besucher liegt bei 34 Jahren - also deutlich unter dem Durchschnittsalter der deutschen Bevölkerung.
Und gegenüber der IAA 2013 - damals lag das Durchschnittsalter bei 37 Jahren - ist das IAA-Publikum um drei Jahre jünger geworden, betonte Wissmann.
In diesem Jahr steht die internationale Leitmesse der Automobilindustrie unter
dem Motto: "Mobilität verbindet"
Dabei stehen vernetzte, selbstfahrende Autos sowie die Elektromobilität im Mittelpunkt.
Ein besonderes Highlight ist die "New Mobility World" in Halle 3.1 und im Freigelände F12.
Auf zahlreichen Veranstaltungen kamen auf der "New Mobility World" Automobilexperten und Politikeer zum Gespräch zusammen.
Auch die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Dorothee Bär (siehe Bild rechts) sprach beim Expertenforum in Halle 3.1 über
die Vernetzung und Automatisierung des Autos der Zukunft und die damit verbundene Herausforderung der Datensicherheit.
Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA)
VW Mitarbieter Florian Then zeigt FFM JOURNAL die Neuerungen des VW Touran © frankfurtmedien.de / Klaus Leitzbach / Tiwo
Die weltweit wichtigste Mobilitätsmesse hat bereits in den ersten Tagen ihren Ruf als Publikumsmagnet mehr als bestätigt.
Am ersten Publikumstag kamen bereits 99.700 (15% mehr als 2013) und bis Sonntagmittag waren es deutlich über 350.000 autobegeisterte Besucher die nach Frankfurt kamen.
Im Vergleich zur IAA 2013 entspricht dies einem Anstieg um knapp ein Zehntel.
Auch das Medieninteresse ist sehr groß, denn im bisherigen IAA-Verlauf berichteten bis zum
2. Publikumstag bereits über 11.000 Journalisten aus 106 Ländern über die IAA.
In Halle 3.0 steht bei Volkswagen der für 2017 angekündigte neue Tiguan neben dem neuen und bereits bestellbaren VW Touran.
VW Mitarbeiter Florian Then zeigte uns die Neuerungen und die Funktionsweise von Navigation- und Telefonmobilität des neuen Van von Volkswagen.
„Bei etwa 90 Prozent der Verkehrsunfälle spielt menschliches Fehlverhalten eine Rolle.
Die Unterstützung des Fahrers durch Assistenzsysteme in über- oder unterfordernden Situationen wird deshalb signifikante Verbesserungen mit sich bringen.
Hier kann die Technologie dem Menschen mit dem vernetzten und automatisierten Fahren behilflich sein“, betonte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf dem carIT-Kongress in Frankfurt.
Unter dem Motto „Future Mobility: vernetzt & autonom“ trafen sich am Mittwoch (23.09.) im Rahmen der IAA über 500 Entscheider aus der Automobil- und IT-Industrie sowie Vertreter von Wissenschaft und Politik.
© frankfurtmedien.de
Carsharing ist zwar nicht der Publikumsmagnet auf der IAA, dennoch ist Carsharing für viele eine sinnvolle Ergänzung oder gar Alternative zum eigenen Auto,
Am Messestand des Carsharing-Anbieters car2go wurde erstmals ein Fahrzeug auf Basis der neuen Smart-Baureihe 453 gezeigt.
Bisher sind 5 Test-Fahrzeuge der neuen Generation bei car2go in Hamburg im Betrieb.
Da car2go in Zukunft für die Anmietung keine Membercard mehr anbieten wird, sind die neuen Fahrzeuge ausschließlich über das Smartphone anmietbar.
Die bislang eingesetzte Navigation von smart wird auch in der neuen Fahrzeuggeneration weiterhin vorhanden sein, wenn auch mit einem speziellen Branding von car2go.
Außerdem kommt auch in der neuen Baureihe 453 wieder ein Automatikgetriebe zum Einsatz.
Das oben abgebildete in Frankfurt am IAA-Messestand ausgestellte Fahrzeug der Baureihe 453
hat mit "EI GUDE FRANKFURT" bereits eine "Frankfurt-Beklebung", obwohl der erste Flottenwechsel
in einer anderen deutschen Stadt vollzogen wird.
Neueste Überlegungen von car2go über den Einsatz von Modellen der Baureihe Smart forfour sind gemacht, aber ob und wann diese Fahrzeuge zum Einsatz kommen ist noch nicht sicher.
In Frankfurt sind derzeit 250 Smarts von car2go im Einsatz und es gibt etwa 5.000 aktive Kunden
die mit car2go unterwegs.
Themenfelder wie Car-to-Car-Kommunikation, E-Mobility und IT, Infotainment, Apps und Bedienung, Intelligente Navigation und Verkehrsmanagement standen im Mittelpunkt der Referate und Keynotes. Veranstalter des Kongresses sind das Fachmagazin carIT, der VDA und Bitk
„Das vernetzte Auto wird ein integraler Bestandteil einer multimodalen Verkehrslösung sein. Innovative Apps und Dienste werden neue Nutzungskonzepte für die Zeit im Lebensraum Automobil ermöglichen, diese abwechslungsreicher gestalten und das Autofahren einfacher, sicherer und effizienter machen“, erläuterte Wissmann.
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Bei der IAA Abschluss-Pressekonferenz am Freitag kam VDA-Präsident Wissmann nicht umhin,
ständig Fragen der Medienvertreter zum aktuellen Diesel-Schadstoff-Skandal von Volkswagen
zu beantworten.
"Klar ist, so Wissmann, "Missbrauch der Software geht gar nicht. Das entspricht nicht dem Anspruch,
den die deutsche Automobilindustrie an sich selbst stellt".
"Die Deutsche Automobilindustrie ist betroffen über die bei Volkswagen in den USA festgestellten
Verstöße bei Abgastests.
(Anmerkung der Redaktion: Inzwischen wurden auch Manipulationen bei VW Dieselfahrzeugen in Deutschland bekannt)
Wir bedauern diese Vorgänge zutiefst und nehmen sie sehr ernst. Es muss nun darum gehen, die Ereignisse vollständig und konsequent aufzuklären, so Wissmann weiter.
"Meine Bitte: Vermeiden Sie Pauschalurteile. Pauschalurteile über VW und seine 600.000 Mitarbeiter weltweit, gar über die ganze Automobilindustrie oder über "made in Germany"
sind unangemessen."
Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA)
Bei bestem Wetter brachte das letzte IAA-Wochenende noch einmal einen großen Besucherstrom.
Mit insgesamt 931.700 IAA-Besuchern kamen über 50.000 Gäste mehr zur weltweit wichtigsten Mobilitätsmesse als vor zwei Jahren, ein Plus von rund 6 Prozent.
Das ist das beste Ergebnis seit acht Jahren, trotz Diesel-Abgas-Skandal scheint das Interesse
für Autos ungebrochen. (kl)