redaktioneller Beitrag von Klaus Leitzbach und Friedhelm Herr 7. September 2016
Am Donnerstag den 8. September 2016 eröffnet im ART FOYER der DZ BANK Kunstsammlung
die Ausstellung "Chip vs. Chemie".
Einen Tag zuvor konnten wir bereits unter fachlicher Anleitung einen Blick auf die Exponate
der Ausstellung werfen.
Kuratorin Dr. Christina Leber
Auf einer Ausstellungsfläche von 300 qm wird Fotokunst der digitalen Gegenwart gezeigt.
Die fotografischen Kunstwerke illustrieren die vielfältigen Möglichkeiten der Digitalfotografie
und zeigen, wie die sich immer schneller entwickelnde Computertechnologie Fotografen
geprägt hat.
Die Leiterin der DZ BANK Kunstausstellung Dr. Christina Leber begleitete die Medienvertreter
bei der Pressevorbesichtigung und erklärte formale und inhaltliche Aspekte der Ausstellung
Chip vs. Chemie.
Gezeigt werden Arbeiten von Künstlern, die die Digitalisierung als Bildthema aufgreifen, ihre Bildwelten unter Verwendung digitaler Techniken entstehen lassen oder auch auf digitales Bildmaterial aus dem Internet zurückgreifen.
Zusätzlich werden Künstler präsentiert, die sich mit digitalen Lebenswelten und ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft beschäftigen.
Dazu gehören Arbeiten aus der Sammlung von Viktoria Binschtok, Rudolf Bonvie, Mike Bouchet, Andreas Gursky, Lynn Hershman Leeson, Astrid Klein, Thomas Ruff, Adrian Sauer sowie Neuerwerbungen von Johannes Franzen, Beate Gütschow, Sven Johne und Joscha Steffens.
Im Vorwort der Begleitbroschüre zur Ausstellung erklärt der Frankfurter Medienwissenschaftler
Dr. Jan G. Grünwald den Ausstellungstitel "Chip" als Metapher für unterschiedliche Indikatoren unserer Lebenswelt.
"Einerseits dient er der Beschreibung technischer Geräte und einer bestimmten ästhetischen Erwartungshaltung, andererseits beschreibt er die gegenwärtige Epoche, in der wir leben, also das Zeitalter es Digitalen, in dem es keinen Unterschied mehr zwischen realer und digitaler Welt gibt",
so Grünwald.
© frankfurtmedien.de - v.l.n.r. Bild 1 und 2 Klaus Leitzbach Bild 3 Friedhelm Herr
Besonders beeindruckend sind die Arbeiten des Künstlers Joscha Steffens.
In seiner Installation "Teen Spirit Island" thematisiert er die Verhaltensweisen junger männlicher Gamer in der digitalen Welt der Computerspiele.
Eine Videoarbeit zeigt die Hände der jungen Spieler auf individuell für sie angefertigten Computermäusen.
"Für viele Jugendliche sind Computerspiele wie eine Droge", so Christiane Leber, und erwähnt in diesem Zusammenhang den Fall eines jungen Mannes, der nach einem tagelangen Computerspiel-Marathon tot zusammenbrach, weil er dabei seine Primärbedürfnisse wie Essen, Trinken und Schlafen vergessen hatte.
Der Titel "Teen Spirit Island" bezieht sich auf die Kinder- und Jugendpsychiatrie Teen Spirit Island,
in der computersüchtige Jugendliche therapiert werden.
Die anschauliche Arbeit von Steffens ist somit auch eine Abbildung der Lebenswirklichkeit
der digitalen Welt in unserer realen Welt.
Die sehenswerte Ausstellung wird am 8. September 2016 im Art Foyer der DZ Bank eröffnet
und kann bis zum 3. Dezember 2016 besucht werden. (kl)
Die DZ BANK Kunstsammlung wurde im Jahre 1993 gegründet und ist die Unternehmenssammlung der DZ BANK AG mit Sitz in Frankfurt am Main. Sie umfasst mehr als 7.000 Kunstwerke von über
800 internationalen Künstlerinnen und Künstlern und zählt zu einer der größten ihrer Art.
Konzept der DZ BANK Kunstsammlung