Standpunkt unseres Redaktionsmitglieds Klaus Leitzbach 10. April 2013
Frankfurt beschreitet mit der aktuell erneut angedachten oberirdischen Lösung der Verlängerung der U5 zum Europaviertel einen Irrweg!
Endlose Diskussionen, kostenintensive Planungen und dann wieder deren Verwerfung, all das kennt man in Frankfurt schon seit Jahrzehnten und wird mit den jetzigen neuerlichen Überlegungen zur U5-Verlängerung ins Europaviertel fortgeführt.
Das Unfallrisiko einer oberirdischen Trassenführung der Stadtbahn ist hinreichend bekannt und auf der Eschersheimer Landstraße schon seit Inbetriebnahme der Strecke 1968 ein Problem.
Nun soll also auch das dichtbesiedelte Europaviertel mit einer oberirdischen Lösung bedacht werden.
In den Hochglanzbroschüren der auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes bauenden Immobilienunternehmen liest sich dies freilich noch ganz anders, denn dort wird eine unterirdische Führung der künftigen U-Bahn als Standort- und Qualitätsvorteil für das Europaviertel angepriesen.
Die verantwortlichen Träger der Stadt sollten endlich Klarheit schaffen und die Debatten beenden.
Andere Städte zeigen, das eine konsequente unterirdische Trassenführung für dichtbesiedelte zentrumsnahe Stadtviertel die einzig richtige Lösung darstellt.
Wer nur halbherzig aus ideologischen oder Kostengründen den ÖPNV für Frankfurt plant, setzt die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der Mainmetropole aufs Spiel.
Dann kann man auch gleich auf eine Straßenbahnlösung zum Europaviertel setzen und die Pläne
für eine Verlängerung der U5 aufgeben!
Ob Straßenbahn oder oberirdische Stadtbahn U5 - Wer hat schon Lust an der künftig noch stärker befahrenen Europaallee an einer roten Ampelanlage minutenlang zu warten um zur Haltestelle in Mittellage des Boulevards zu gelangen.
Von längeren unattraktiven Fahrtzeiten der U5 durch Querungen des Individualverkehrs oder Fußgänger, roten Lichtzeichenanlagen und Unfälle ganz abgesehen.
Neue Planung der U5 zum Europaviertel:
Eine oberirdische Führung einer künftigen U5 im neuen Stadtquartier zwischen Güterplatz und der geplanten künftigen Endstation am Wohnpark Rebstock ist für Frankfurt ein verkehrspolitischer Irrweg.
Die neuen Überlegungen bedeuten eine weitere Verzögerung eines schienengebundenen Anschlusses des Europaviertels.
Und sollten die Diskussionen noch länger weitergehen ist durchaus zu befürchten, dass sich
im Römer noch eine Mehrheit für eine Buslösung findet.
Dann aber wäre Frankfurt im Vergleich mit anderen deutschen und internationalen Metropolen endgültig Schlusslicht in Sachen ÖPNV.
Das Europaviertel braucht einen unterirdischen Anschluss der U5 und zwar auch für die drei
weiteren Stationen bis zum Wohnpark Rebstockviertel. (kl)
Nun soll die U5 aus Kostengründen im Europaviertel oberirdisch fahren.
Bei dem Gedanken grauts mir so richtig.
Entweder man baut das Projekt also eine U-Bahn als wirkliche U-Bahn im Europaviertel
richtig oder man lässt es bleiben und spart das Geld für eine richtige U-Bahn.
Frankfurt will eine Großstadt sein und wird es so nicht.
Dieses halbherzige Bauen auf Teufel-Komm-Raus finde ich schrecklich.
Da es meiner Meinung nicht zukunftsfähig ist und der Finanzmetropole nicht gerecht wird.
Axel Frey, Frankfurt (eingesandt 14.04.2013)