Vor 175 Jahren - Aufbruch zur Freiheit in Frankfurt

Frankfurt feierte das 175. Jubiläum der ersten freigewählten Nationalversammlung

redaktioneller Beitrag von Klaus Leitzbach veröffentlicht am 22. Mai 2023

Paulskirche © dokuphoto.de/Klaus Leitzbach
Paulskirche © dokuphoto.de/Klaus Leitzbach

 

 

 

Vier Tage lang feierte Frankfurt die Gründung der ersten freigewählten Nationalversammlung, die 1848 in der Frankfurter Paulskirche zusammentrat.

 

Dieses Parlament gilt als die Wiege der Demokratie in Deutschland.

 

Vieles was damals beschlossen wurde ist heute Bestandteil des Grundgesetzes. 

 

Mehr als 160 verschiedene Veranstaltungen wurden von etwa 250.000 Menschen besucht. 

 

Eine dieser Möglichkeiten bot sich den Gästen der Jubiläumsfeier in der Paulskirche beim sogenannten TimeRide.

Dort konnte man in der Wandelhalle mobile Virtual-Reality-Brillen ausleihen, mit ihrer Hilfe konnte man eine virtuelle Zeitreise zur ersten Nationalversammlung von 1848 zu machen.

 

Auf diese Weise konnten Besucherinnen und Besucher den 18. Mai 1848, die Geburtsstunde parlamentarisch-demokratischer Traditionen in Deutschland so zu erleben, als ob sie selbst an der Nationalversammlung teilgenommen hätten. 

 

Rahmenprogramm rund ums Fest

175 Jahre Deutsche Nationalversammlung Paulskirche Frankfurt - Römerberg-Bühne © dokuphoto.de/Klaus Leitzbach
Römerberg-Bühne © dokuphoto.de/Klaus Leitzbach

 

Am Donnerstag, 18. Mai, wurde das Jubiläum mit einem Festakt in der Paulskirche eröffnet.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter des Bundes, des Landes Hessen und der Stadt Frankfurt nahmen an der feierlichen Eröffnung in der Paulskirche teil. Sie alle betonten die historische Bedeutung der Paulskirche als „Wiege der deutschen Demokratie“, die es zu achten, zu pflegen und zu verteidigen gelte. 


Bundespräsident und Schirmherr Frank Walter Steinmeier

© Bundesregierung/Steffen Kugler
© Bundesregierung/Steffen Kugler

 

 

" Frankfurt am Main kann stolz darauf sein, dass das erste gewählte deutsche Parlament, die Verfassungsgebende Deutsche Nationalversammlung, in der Paulskirche tagte ... Viele Ideen von 1848, etwa die Grundrechte, die in der Paulskirche beschlossen wurden, sind später im Grundgesetz verwirklicht worden. Sie leben wir tagtäglich "


Frankfurts neuer Oberbürgermeister Mike Josef war sichtlich begeistert. „Die Stadt hat sich in den letzten Tagen von ihrer schönsten Seite gezeigt. Es war ein fröhliches Fest, bei dem viele Begegnungen stattfanden. Jung und Alt, Groß und Klein. Der große Andrang vor der Paulskirche bestätigt uns darin, dass wir mit diesem Fest den Wert der Freiheit durch die Demokratie stärker in das Bewusstsein der Menschen getragen haben.“

 

Der historische Ort des Geschehens vor 175 Jahren die Paulskirche erfreute sich bei den Besuchern großer Beliebtheit, aber auch die Römerberg-Bühne, auf der namhafte und lokale Künstlerinnen und Künstler auftraten und die abendlichen Inszenierungen waren sehr gut besucht. Der Tag der offenen Tür im Frankfurter Rathaus wurde von vielen großen und kleinen Besuchern genutzt.

 

Insgesamt haben etwa 25.000 Menschen den Römer und den städtischen Plenarsaal in Augenschein genommen. 

Bundesministerin des Innern und für Heimat Nancy Faeser

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (Quelle: Peter Jülich)
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (Quelle: Peter Jülich)

 

 

 

 

 

" Die Abgeordneten des ersten gesamtdeutschen Parlaments waren mutige Vorreiter: Sie kämpften für die Freiheit, für Menschenrechte und für Gleichheit aller Bürger "


Neben den stimmungsvollen Veranstaltungsformen wie Konzerte und Theateraufführungen, fanden auch die zahlreichen Vorträge, Diskussions- und Informationsangebote großes Interesse.

 

Während der Festtage boten Frankfurts zahlreiche Museen eine Reihe von Sonderführungen und ein besonderes Programm bei kostenfreien Eintritt. 

 

Hessischer Ministerpräsident Boris Rhein

© Hessische Staatskanzlei
© Hessische Staatskanzlei

 

 

 

" Die Paulskirche steht für den Ort, an dem vor 175 Jahren in Deutschland die Demokratie ins Licht trat "


Am Eisernen Steg war auch das Land Hessen mit einem eigenen Informationsstand vertreten. Im Mittelpunkt standen die Themen Demokratie, Frieden und Freiheit.

 

Auch Ministerpräsident Boris Rhein betonte in seinen Grußworten die Wichtigkeit dieser Werte: "Die Paulskirche steht für den Ort, an dem vor 175 Jahren in Deutschland die Demokratie ins Licht trat. Denn die Demokratie ist die einzige Staatsform, die den Menschen eine würdige Existenz bietet, die allgemeines Wohlergehen gewährleistet, die dauerhaft Freiheit, Recht und Frieden sichert."


Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt Dr. Nargess Eskandari-Grünberg

 Dr. Nargess Eskandari-Grünberg  © Katharina Dubno
Dr. Nargess Eskandari-Grünberg © Katharina Dubno

 

 

 

 

 

" In dieser Zeit globaler Umbrüche und Konflikte ist die Erinnerung an die Ursprünge der Demokratie von erstaunlicher Aktualität "


Frankfurters Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg betonnte in ihren Grußworten: "... Demokratie ist nur so stark wie ihr Rückhalt in der ganzen Gesellschaft.

 

Die Größe und Würde der demokratischen Ideale in unserer Gegenwart hängen davon ab, dass alle an ihnen teilhaben können. Lassen Sie uns die Gesellschaft menschlicher machen. Beginnend in Frankfurt der Stadt der Paulskirche, der Hauptstadt der Demokratie."