20 Jahre Alzheimer Gesellschaft Frankfurt - Jubiläum und Theaterstück

redaktioneller Beitrag von Klaus Leitzbach 14. Februar 2016

Schauspieler  |  Theaterleitung  |  Spielstätte Kellertheater

" Das Kellertheater finde ich urig, eine wirklich sehr gemütliche Atmosphäre, ich bin heute zum ersten Mal hier und ganz begeistert "

   

Rosemarie Heilig


Stadträtin Heilig umrahmt von Theaterleitung, Schauspielern und Verantwortlichen der Alzheimer Gesellschaft

20 Jahre Alzheimer Gesellschaft Frankfurt © frankfurtmedien.de / Klaus Leitzbach

Vordere Reihe v.l.n.r. Susanne Fröhlich, Ruth Müller, Tim Vollrath-Kühne, Rosemarie Heilig und Ewald Thiel. Hintere Reihe v.l.n.r. Jan Schuba, Monika Kaus, Walter Jauernich und Eberhardt Wendelmuth. Foto: © frankfurtmedien.de / Klaus Leitzbach


 

" Zurückblickend auf 20 Jahre Alzheimer Gesellschaft Frankfurt können wir - nicht ohne Stolz - feststellen einen Beitrag geleistet zu haben, der die Akzeptanz der Alzheimer Erkrankung und die Aufmerksamkeit in der Gesellschaft deutlich verbessert hat "

Erhard Thiel, 1. Vorsitzender der Alzheimer Gesellschaft Frankfurt

 

In Vertretung von Schirmherr Oberbürgermeister Peter Feldmann war Magistratsmitglied

Rosemarie Heilig ins Frankfurter Kellertheater gekommen.

 

Anlass der Festakt zum 20jährigen Bestehen der Alzheimer Gesellschaft Frankfurt und das Bühnenstück „Am Horizont“, das die Erkrankung Demenz thematisiert.

 

Mit ihr waren zahlreiche Gäste der Einladung gefolgt, pflegende Angehörige und Betroffene

sowie an dem Thema Alzheimer interessierte Menschen.

 

Das Kellertheater bot für den Festakt einen würdigen Rahmen. Viele Gäste äußerten sich so positiv wie Stadträtin Heilig, die im Gespräch mit uns ihren ersten Eindruck von der Spielstätte beschrieb:

 

„Das Kellertheater finde ich urig, eine wirklich sehr gemütliche Atmosphäre, ich bin heute

zum ersten Mal hier und ganz begeistert“

 

Jan Schuba (Theaterleitung Ensemble Skyline) begrüßte zu Beginn des Festakts die Ehrengäste

und leitete die Festredner zu ihren Grußworten ein.

 

Grußworte sprachen Erhard Thiel (1. Vorsitzender der Alzheimer Gesellschaft Frankfurt),

Monika Kaus (1. Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft) und als Vertreterin der Stadt Frankfurt Stadträtin Rosemarie Heilig, Dezernentin für Umwelt und Gesundheit.

 

Die Aufmerksamkeit in der Gesellschaft deutlich verbessert

Erhard Thiel 1. Vorsitzender der Alzheimer Gesellschaft Frankfurt © frankfurtmedien.de / Klaus Leitzbach
Erhard Thiel © frankfurtmedien.de

 

 

 

 

" Zurückblickend auf 20 Jahre Alzheimer Gesellschaft Frankfurt können wir - nicht ohne Stolz - feststellen einen Beitrag geleistet zu haben, der die Akzeptanz der Alzheimer Erkrankung und die Aufmerksamkeit in der Gesellschaft deutlich verbessert hat "

 

Erhard Thiel, 1. Vorsitzender der Alzheimer Gesellschaft Frankfurt

 

 

Erhard Thiel wies in seinen Grußworten auf den Aspekt der Belastung für alle Beteiligten hin.

Und er weiß wovon er spricht, denn seine Ehefrau ist seit vielen Jahren an Alzheimer erkrankt.

 

"Gerade in der Familie, so Thiel, verursacht diese Erkrankung und ihr Verlauf Hilflosigkeit, Trauer, Verlust- und Zukunftsängste. Hinzu kommt die jahrelange körperliche und seelische Belastung der pflegenden Angehörigen und Familienmitglieder. Hier wollen wir durch Beratung und Information helfen und unterstützen, so Thiel.

 

Die AGFFM steht dem Entdecker der Erkrankung am Nächsten

Monika Kaus 1. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft © frankfurtmedien.de / Klaus Leitzbach
Monika Kaus © frankfurtmedien.de

 

 

 

" Die Alzheimer Gesellschaft Frankfurt ist für mich

etwas Besonderes: eine Alzheimer Gesellschaft, die in der Tradition dem Entdecker der Krankheit Alois Alzheimer am Nächsten steht. In dieser Stadt hat er gewirkt -

hier ist er begraben "

 

Monika Kaus, 1. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft

 

Monika Kaus stellte in Ihrer Rede fest: "Die Menschen sind es und nicht die Organisationen,

die den Unterschied ausmachen.

 

Menschen die zuhören können, die Rat wissen, die helfen und trösten können.

 

Menschen, die einem auch das schlechte Gewissen nehmen können und die Zuversicht verbreiten. Menschen, die Mut machen.

 

Mut für eine ungewisse Zukunft - aber Mut auf ein gemeinsames Leben mit einem geliebten Menschen, der sich täglich verändert".

 

Stadträtin Heilig übermittelt Grußworte der Stadt Frankfurt

Stadträtin Rosemarie Heilig © frankfurtmedien.de / Klaus Leitzbach
Stadträtin Heilig © frankfurtmedien.de

 

 

 

" Ich gratuliere der Alzheimer Gesellschaft Frankfurt zum 20jährigen Bestehen, sie ist eine ganz wichtige Institution und ich freue mich als Vertreterin des Magistrats zu Ihnen zu sprechen "

 

Rosemarie Heilig

 

In der Vergangenheit wurde Alzheimer als ein Tabuthema betrachtet heute versuchen wir glücklicherweise einen anderen Weg zu gehen, so Stadträtin Rosemarie Heilig in ihren Grußworten.

 

Nach den Grußworten präsentierte das Ensemble Theater Skyline das Bühnenstück "Am Horizont"

von Petra Wüllenweber.

 

Dabei zeigten die Schauspieler Walter Jauernich in der Person des Opa, Tim Vollrath-Kühne

als sein 12-jähriger Enkel und Susanne Lammertz als dessen Mitschülerin Anna Möglichkeiten

und Chancen im Umgang im Demenz.

 

Die authentische Bühnen-Erzählung beschönigt nichts und zeigt in welche Verwirrungen Angehörige eines Menschen mit Demenz kommen. Dabei erlebt Janek Angst und Scham, als er die Veränderungen seines Opas erlebt.

 

Mit der Demenz des einstigen Olympia-Teilnehmers kommt es zu gravierenden Brüchen in dessen Beziehungen und schließlich stößt die Familie an die Grenze, wo sie die Begleitung des Opas nicht mehr alleine schafft.

 

Aber nicht die Verzweiflung, sondern die Bewahrung der Person hat das letzte Wort.

 

Langanhaltender Applaus und Jubelrufe für die Schauspieler ließen keinen Zweifel -

die Inszenierung von Jan Schuba hatte das Publikum begeistert.

 

Anschließend beim Sektempfang und schmackhaften Snacks nutzen viele Gäste die Möglichkeit

zum Gespräch mit Schauspielern, Verantwortlichen der Alzheimer Gesellschaft, Pflegenden und Betroffenen.

 

Und hinter der Theke sorgte das freundliche und kompetente Team des Kellertheaters

für Nachschub an Getränken und leckeren Fingerfoods.

 

Stadträtin Heilig blieb noch lange und führte viele anregende Gespräche bevor Sie das Theater verlies.

 

Kellertheater Frankfurt

v.l.n.r.: Eingang zum Kellertheater                      Sektempfang und Snacks                                    Einladung zum Wiederkommen

 

Am Ausgang des Theaters befindet sich ein Schild dessen Empfehlung (siehe Bild oben rechts)

viele Besucher des heutigen Abends ganz sicher an andere weitergeben.

 

Und auch Sie selbst werden wiederkommen, um eine Inszenierung von "Theater Skyline"

oder die einer anderen Theaterspielgruppe anzusehen. (kl)


"Theater Skyline" im Interview zum Thema Alzheimer und Theaterleben

Interviewbilder © frankfurtmedien.de / Mary Pins

 

Im Anschluss an das Bühnenstück sprachen wir mit Susanne Fröhlich und Jan Schuba über die Erkrankung Alzheimer und über ihr Theaterleben.

 

Susanne Fröhlich die unter ihrem Mädchennamen Susanne Lammertz als Schauspielerin arbeitet spielt im Stück die Rolle der Anna.

 

Jan Schuba ebenfalls Schauspieler führte bei "Am Horizont" die Regie. Unser Interview finden Sie hier


Hintergrund:

In Frankfurt am Main leben heute etwa 13 000 Menschen mit Demenz.

 

Die Alzheimer Gesellschaft Frankfurt wurde 1996 als eingetragener Verein gegründet.


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