redaktioneller Beitrag von Klaus Leitzbach veröffentlicht am 2. Juni 2025
Seit 1949 gibt es die Messe in Wächtersbach, also genau seit 77 Jahren, doch warum ist in diesem Jahr erst die 75. Messe Wächtersbach? Weil sie während der Corona Zeit zweimal nicht stattfand.
Die 75. Messe Wächtersbach präsentierte in diesem Jahr wieder eine Menge Attraktionen. Ein besonderes Highlight war der Hochseilklettergarten gleich am Haupteingang des Ausstellungsgeländes, dessen Nutzung im Eintrittspreis enthalten war. Schwindelfreie konnten sich an diesem weithin sichtbaren Klettergerät ausprobieren.
© epaphoto.de / Klaus Leitzbach
Bereits am Donnerstag vor der Messe während der Pressekonferenz wies
Ute Metzler (Geschäftsleitung Messe) daraufhin, dass viele ähnliche Messen andernorts in den letzten Jahren verschwunden sind.
Der Erfolg der Messe in Wächtersbach mit seinen rund 300 Ausstellern liege darin begründet, dass man innovative Produkte mit persönlicher Beratung anbiete und gleichzeitig Spiel und Spaß mit kulinarischen Leckereien und musikalische Darbietungen miteinander kombiniere.
Das Austellerverhalten habe sich seit Corona verändert, so Metzler weiter, während früher Aussteller auf mehreren Messen vertreten waren, reicht es heute aus finanziellen Gründen und auch wegen des fehlenden Fachpersonals nur noch für eine einzige Messe.
Auf der Messe in Wächtersbach gab es auch in diesem Jahr wieder ein reichhaltiges Angebot, ob Haushalt, Pflege, Soziales, Gesundheit oder Beratung zu Hausbau, Renovierung, Sanierung oder Gartenpflege.
Nicht alle willigen Aussteller konnten in diesem Jahr berücksichtig werden, denn es gab mehr Anfragen als Ausstellungsfläche, wie Metzler berichtet.
Der Main-Kinzig-Kreis und dessen Unternehmen waren in diesem Jahr in einer eigenen Halle untergebracht, dort gab es drei Themenwelten. Das Gießener Mathematikum zeigte auf 150 Quadratmetern 50 teils interaktive Experimente, die auf Schüler eine besondere Anziehungskraft hatten.
Interessant für jung und alt war auch wieder die Modeleisenbahn-Ausstellung Markus Elm zeigte auf seiner Anlage (12 mal 4 Meter) 3 verschiedene Spurweiten. Neben der großen detailreichen H0-Spurweite, gab es auch die Spurweiten N (Maßstab 1:160) und die kleinste Spurweite der Welt Z (Maßstab 1:220).
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Beim Aussteller Schmetterling Reisebüro, konnten Besucher eine AIDA-Showkabine bestaunen und betreten und dort dann mit Flamingo Ingo im Doppelbett sich entspannen oder auf der Veranda übers Meer blicken. Die Konstruktion der Kabine wog rund 4,5 Tonnen und war 9 mal 3 Meter groß.
Viel Platz gab es für die Landwirtschaft und die Tierschau. Leider war der Bauernmarkt der in früheren Jahren unter dem Dach einer Halle Platz fand, wie im letzten Jahr wieder draußen auf dem Ausstellungsgelände untergebracht, was nicht jedem Messegast begeisterte, denn hier war man größtenteils den Unwillen des Wetters ausgesetzt, da nicht alle Bereiche überdacht waren.
Für Landwirte sind Nährstoffketten für eine nachhaltige Landwirtschaft wichtig.
Die Auflagen für die Tierschau sind besonders hoch. Hintergrund sind die immer wieder auftretenden Tierseuchen, so Dieter Haupt Mitglied im Aufsichtsrat der Messe. Ein Besuch dort lohnte sich auf jeden Fall, denn
der interessierte Besucher bekam Infos von Haltern, Züchtern und Tierfutterlieferanten.
Auch der Kreisbauernverband war auf der Messe wieder präsent. Eigentlich wollte man erst 2026 wieder dabei sein, doch man habe die Möglichkeit genutzt, sich schon in diesem Jahr zu präsentieren, so Meike Reus vom KBV (Kreisbauernverband).
Dieter Haupt (Mitglied des Aufsichtsrats der Messe) widmet sich vor allem dem Thema Tierwohl und erläuterte auf der Messe, was Verbraucher über Tierwohl-Label wissen müssen, denn längst nicht alle sind zertifiziert und kontrolliert, was sie schwer vergleichbar macht und zudem die Landwirte verunsichert, weil diese in höhere Standards investieren, deren Bestand nicht gesichert ist.
Stolz ist Messechefin Ute Metzler über die Beach Area und den Erlebnisgarten als Ruhe-Oase. Mittendrin der Hochseilklettergarten XXL, den die Besucher mit Anleitung von Kletterexperten erklimmen konnten.
Das Kinderland entführte ins „Land der tanzenden Schätze und der flüsternden Bücher“. Erstmals war Angela Gerhold in der Lesestube zu finden, die die Nachfolge von Margarethe Haupt antrat.
Am Familiy-Weekend am 31. Mai und 1. Juni gab es nicht nur vergünstigten
Eintritt für Familien, sondern auch eine Musikshow mit „Rocky & Flocky“.
In der Berufs- und Ausbildungsmesse präsentierten sich am Dienstag, 27. Mai, 63 regionale Unternehmen.
Erstmals in diesem Jahr fand die Messe-Eröffnungsfeier in der Festhalle statt, und wurde von Marion Kuchenny (HR) moderiert. In Vertretung von Ministerpräsident Boris Rhein eröffnete Uwe Becker gemeinsam mit Bürgermeister Weiher die diesjährige Veranstaltung.
Im Musikprogramm gab es verschiedene Abendveranstaltungen z.B. mit der Schlagershow von „Papi‘s Pumpels“ und „Maffay pur“. Zu den Sängerinnen und Sängern des Nachmittagsprogramms gehörten Alexandra Hofmann, Simona und Vincent Gross, um nur einige zu nennen.
Während der gesamten Messe war erstmals aus Sicherheitsgründen die am Messegelände vorbeiführende Main-Kinzig-Straße komplett gesperrt und die Zufahrt blockiert.
Schon vor der Messe sagte Bürgermeister Andreas Weiher, dass die Messe Wächtersbach seit Beginn an für Aufbruchstimmung, Optimismus und Schaffenskraft stehe.
Die Messe Wächtersbach, fand als Verbraucher- und Erlebnismesse auch in diesem Jahr bei den Besuchern großen Anklang, wie auch der Abschlussbericht der Messeleitung zeigt. (kl)
Die 75. Jubiläumsmesse konnte auch in diesem Jahr ein erfolgreiches Fazit ziehen, ist im Abschlussbericht der Messeleitung zu lesen. Weiter heißt es:
Trotz wechselhafter Wetterbedingungen, die das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr beeinflussten, wurde die Besucherzahl mit rund 45.000 Gästen gehalten. Insgesamt präsentierten sich rd. 300 Aussteller auf der Messe, darunter zahlreiche Erstaussteller, die mit innovativen Produkten, neuen Angeboten und Dienstleistungen Zeichen setzten.
Abschließend heißt es in der Pressemitteilung: Die Jubiläumsmesse war ein voller Erfolg, zeigte eine lebendige Branchenvielfalt und bot den Besuchern wertvolle Anreize für die gezeigten Projekte.
Die Besucher waren insgesamt interessiert und kauffreudig, sodass mit einem regen Nachmessegeschäft zu rechnen ist und schon die ersten Standplätze für 2026 bereits gesichert wurden sowie Neuaussteller ihr Interesse bekundeten.
Geschäftsführerin Ute Metzler bedankt sich bei ALLEN Beteiligten – ob aktiv oder passiv, ob im Hintergrund oder mitten im Geschehen sowie den Sponsoren für Ihr Engagement, das zum Gelingen der diesjährigen Jubiläums - Einkaufs- und Erlebnismesse beigetragen hat, bei den vielen Ausstellern für Ihre Beteiligung und natürlich bei den Messegästen für Ihren Besuch.
Als Fazit kann gesagt werden, dass der Marktplatz Messe, mit Kommunikation, Begegnung, Sehen und Anfassen, Probieren und Testen, durch kein anderes Medium ersetzt werden kann. Live und vor Ort!