Straßenbahn von Frankfurt nach Bad Vilbel möglich

Potenzialstudie mit positives Ergebnis für eine Tram in Frankfurts Vorort

redaktioneller Beitrag von Klaus Leitzbach veröffentlicht 10. September 2021

Straßenbahn an der Friedberger Warte Foto: © frankfurtmedien.de / Klaus Leitzbach
Straßenbahn an der Friedberger Warte Foto: © frankfurtmedien.de / Klaus Leitzbach

 

Unlängst war eine Potenzialstudie zu dem positiven Ergebnis gekommen, dass eine Verlängerung der Frankfurter Tram nach Neu-Isenburg, Dreieich und Langen machbar wäre.

 

Jetzt liegt auch das positive Votum für eine Verlängerung der Straßenbahn von Frankfurt nach

Bad Vilbel vor. Demnach würde die Streckenverlängerung 2600 zusätzliche Fahrgäste am Tag bringen.

 

Zu diesem Schluss kommt eine von der Frankfurter Verkehrsgesellschaft Traffiq in Auftrag gegebene Potenzialstudie, die der Frankfurter Verkehrsdezernent Klaus Oesterling und der Erste Stadtrat Bad Vilbels, Sebastian Wysock, gerade vorstellten. 

 

Die mögliche Straßenbahnstrecke zweigt nördlich der Friedberger Warte in Frankfurt, an der Haltestelle Bodenweg, von der vorhandenen Straßenbahnlinie 18 ab und führt weiter an der Friedberger Landstraße entlang bis zur Stadtgrenze in Bad Vilbel. Dort würde sie über die Alte Frankfurter Straße weitergeführt.

 

Vom Heilsberg entlang der Frankfurter Straße bis zum Südbahnhof in Bad Vilbel wäre die weitere mögliche Streckenführung. Eine Weiterführung über die Kasseler und Homburger Straße bis in das Neubaugebiet Krebsschere westlich des Vilbeler Nordbahnhofs hat die Studie ebenfalls untersucht. Demnach wäre die Verlängerung bis ins Neubaugebiet Krebsschere die beste Variante einer möglichen Verbindung der Straßenbahn von Frankfurt nach Bad Vilbel.

 

Oesterling begrüßt Ergebnis der Potenzialstudie

Klaus Oesterling © frankfurtmedien.de / Klaus Leitzbach
Foto: © frankfurtmedien.de / Klaus Leitzbach

 

 

 

„Die Umstellung einer mit Dieselbussen betriebenen Linie auf die elektrische Straßenbahn hat klare ökologische Vorteile und ist für die Fahrgäste attraktiv – sie ist ein Beitrag, den Modal Split zugunsten des Nahverkehrs zu verbessern.“

 

Klaus Oesterling

(Verkehrsdezernent Frankfurt)

 

Die vom Beratungsunternehmen Ramböll in Überlingen erstellte Studie wurde von der Stadt Bad Vilbel und dem Zweckverband Oberhessen (ZOV) zu je einem Viertel finanziert; die Nahverkehrs-gesellschaft Traffiq übernahm die restliche Hälfte der Kosten.

 

Als nächsten Schritt wäre eine vertiefende Machbarkeitsstudie und eine Nutzen-Kosten-Untersuchung erforderlich, denn von einem positiven Ergebnis hängt ab, ob Land und Bund Fördermittel für den Neubau der Tram nach Bad Vilbel bereitstellen. Die Gutachter aus Überlingen sind dahingehend sehr optimistisch.

Verkehrsdezernent Oesterling begrüßte dies mit den Worten: „Die Umstellung einer mit Dieselbussen betriebenen Linie auf die elektrische Straßenbahn hat klare ökologische Vorteile und ist für die Fahrgäste attraktiv – sie ist ein Beitrag, den Modal Split * zugunsten des Nahverkehrs zu verbessern.“

 

Sebastian Wysocki kündigte an: „Die Vor- und Nachteile werden wir nun gegeneinander abzuwägen haben, bevor die städtischen Gremien die nächsten Schritte gehen.“

 

Ähnlich wie beim U-Bahnbetrieb nach Oberursel wären die Folgekosten für den Betrieb der Tram von beiden Nachbarstädten zu tragen. Derzeit fährt die Buslinie 30 zwischen Frankfurt und Bad Vilbel und befördert täglich bis zu 5000 Fahrgäste. (kl)

 

Erklärung:

* Modal Split: Der Anteil eines Verkehrsträgers am gesamten Verkehrsmarkt wird meist als Marktanteil oder Modal Split bezeichnet.